12
Mrz
2009

Loswerden

Wenn man eine Person liebt,
sie aber nicht lieben darf,
sie nicht hassen will
und sie nicht einfach nur gern haben kann,
muss man sie vergessen -
genau so, wie ein Problem, das man nicht lösen kann:
Man muss es eben loswerden.

1
Mrz
2009

Manche Menschen sind wie die Musen

Manche Menschen sind wie die Musen.

Man kann sich der Musen nie sicher sein. Sie kommen und gehen wann immer sie wollen. Wenn sie zu Dir kommen, ist jede Sekunde mit ihnen kostbar - nutze die wenige Zeit. Du kannst Dich auf sie vorbereiten, aber halten kannst Du sie nur, solange sie es zulassen. Schreist Du zu laut nach ihnen, kommen Sie womöglich gar nicht, denn sie lieben die leisen Töne. Sind sie jedoch zu Dir gekommen, versinkst Du mit ihnen - tief im Meer des Augenblicks.

Manche Menschen sind wie die Musen.

25
Feb
2009

Gestern Abend zufällig aufgeschlagen...

"Und Vittoria saß neben ihm, vorgeneigt, und hielt seine Hand, und in allem Entsetzen wurde sie von einer zitternden Freude durchflutet. Denn Nespolis Not machte alles neu. Alle Verstimmungen, Missverständnisse und Halbherzigkeiten, all dies unwürdige Rechthaben- und Rechtbehaltenwollen, all diese zwiespältigen, doppelsinnigen Gedanken - mitten in den Empfindungen der Leidenschaft und Zärtlichkeit - und diese immer wiederkehrende Furcht vor dem Erkalten und Entgleiten, das alles war plötzlich zunichte, und Vittoria atmete in der Einfachheit eines großen Gefühls."

(Werner Bergengruen, Der Großtyrann und das Gericht, Zürich 1953, S. 74)

24
Feb
2009

...

Es gibt so viele wundervolle Dinge auf dieser Welt, Dinge die sich einem erst dann offenbaren, wenn man genau zuhört, wenn man sich für einen Augenblick selbst vergessen kann, wenn man verschmelzen kann mit einem Du, einem fremden, einem beängstigenden, einem Du, das so schön, so klar und rein ist, wie ein Diamant. Schönheit allein hat keinen Wert, denn sie ist vergänglich. Wahrhaftig schön sind nur die Werte, denn sie haben Beständigkeit. Wahre Schönheit offenbart sich in Beständigkeit. Ich habe heute Abend einen Diamanten gesehen, eine Diamanten, den nur die wenigsten je zu Gesicht bekommen werden, denn sie sind Gefangene, Gefangene in einem Turm aus Granit. Ich erzähle Dir das, obschon ich weiß, dass Du mich nicht im Mindesten verstehen wirst.
Wahre Schönheit offenbart sich in den kleinen Dingen, oft ist sie tief verschüttet und man muss lange danach graben. Nicht selten findet man sie an ungewöhnlichen Orten. Schönheit ist selten plakativ, sie ist scheu und neigt dazu, sich zu verstecken, wo auch immer sie kann. Hast Du sie einmal gefunden, nährt sie Dich ein Leben lang. Ich bin traurig, sehr traurig, dass ich diese Schönheit nicht mit Dir teilen kann. Ich sehne mich nach Verschmelzung.

5
Feb
2009

Mit den großen Wölfen heulen

Wer mit den großen Wölfen heulen will, sollte tunlichst darauf achten, nicht den falschen Ton zu treffen.
Große Wölfe heulen nämlich -
unisono.

4
Feb
2009

Menschenfressergedankenreim

Ist denn ein Mensch, der and're Menschen gerne ißt,
nicht nur ein äußerst konsequenter - Humanist?

18
Jan
2009

Illusion

Was für eine Illusion anzunehmen, es wäre möglich, seine Liebe zwischen zwei Männern gleichermaßen aufzuteilen!
Im Spannungsverhältnis zwischen Aufmerksamkeit und Tiefe führt der häufige szenische Schnitt zwischen den verschiedenen gemeinsamen Sphären sukzessive zur Zersetzung der solchen und schließlich zum Verlust der Tiefe.
Eine derart nervöse Liebe reicht bestenfalls für eine Beerenpflückerin, die die fruchtbaren Gefilde verlässt, sobald sie die kleinen Pflänzchen und Büsche abgeerntet hat. Ein Bergwerk ließe sich damit niemals betreiben.

Die Beerenpflückerin

Ich kenne einen Bauern, der lebte auf einem einsamen Hof am Fuße der schneebedeckten Berge, umringt von einem dunklen, dicht duftenden Wald. Sein Blick war nicht immer klar, denn er konnte nur sehen, soweit sein Herz schlug, aber das genügte ihm.
Zu diesem Bauern verirrte sich im Frühjahr eine Beerenpflückerin. Sie war wunderschön, hatte rote Wangen und einen Blick, der bis zu den Bergen reichte. Als der Bauer sie sah, musterte er sie skeptisch und erkannte sie sofort als Beerenpflückerin. Er fragte sie: „Was willst Du hier bei mir?“ Sie antwortete: „Du hast wunderschöne, duftende rote Beeren am Waldrand rund um Deinen Hof. Ich pflücke gerne rote, duftende Beeren, ich bin Beerenpflückerin, und Deine Beeren duften besonders schön. Ich will sie für dich pflegen und sie ernten, wenn sie reif sind.“
Der Bauer willigte ein und nahm die schöne Beerenpflückerin in sein Haus auf. „Du musst aber wissen“, sagte sie zu ihm, „sobald die kleinen Pflänzchen und Büsche abgeerntet sind, werde ich Dich wieder verlassen. Ich will nicht, dass Du dann traurig bist.“ Der Bauer willigte wiederum ein, denn er kannte seine Pflänzchen genau und wusste, dass sie reichlich Früchte tragen, und eine Beerenpflückerin alleine schier nicht in der Lage sein wird, alle Pflänzchen abzuernten, bevor die Beeren wieder nachgewachsen sind. Und so kam es auch. Die Beerenpflückerin pflückte und pflückte, hegte und pflegte, rupfte und zupfte, und die Beeren wuchsen und gediehen unter ihren Händen. Der Bauer war mit der Ernte höchst zufrieden und freute sich obendrein über die unterhaltsame Gesellschaft der Beerenpflückerin.
Doch eines Tages, als die schneebedeckten Berge besonders kühl und klar am Horizont zu sehen waren, kam die Beerenpflückerin zum Bauern und beklagte sich bitterlich: „Deine Beeren wachsen ja wie Unkraut, ich pflücke und pflücke schon seit Monaten und es scheint mir, als wachsen immer mehr Früchte nach. Es wird einfach nicht weniger, so habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich werde Dich bald schon verlassen, damit Du’s weißt. Ich kann Deine Beeren nicht mehr sehen, sie erdrücken mich mit ihrem süßen Duft und ihrer feuerroten Farbe.“ Der Bauer schwieg gekränkt, denn er wusste nicht, was er sagen sollte. Er liebte den Duft seiner Beeren sehr, aber er liebte auch seine schöne Beerenpflückerin. Als er mit ansehen musste wie die Beerenpflückerin begann, die schönsten Pflänzchen auszurupfen, ja manche sogar voll Zorn niederzutreten, brach ihm das Herz und er jagte sie voll Gram vom Hof.
Die Beerenpflückerin wurde seitdem nicht mehr gesehen. Nur die Beeren wachsen noch heute dort am Waldesrand, feuerrot und duftend.

15
Jan
2009

Ihr

Projektionen, nichts als Projektionen, dummdreiste Arroganz gepaart mit kreuzritterhaftem Starrsinn, das Credo der Unfehlbarkeit stets auf den machtgierig manipulierenden Lippen.
Ihr weint, fresst, kotzt, hungert, kratzt Euch tagtäglich den Schorf des Verdrängten von Euren starren Körpern, findet keinen Schlaf, alpträumt von Bedrohlichem, von Schattengestalten, die da kommen aus der Anderswelt, aus einer Welt, die nur in Euren leeren Köpfen existiert als Platzhalter für die verpasste Realität, seelenlos, herzlos, kalt. Ständig schlagt Ihr um Euch und zerstört, um wenigstens noch etwas zu spüren von dem bisschen Restwärme in Euch.

Ihr tut mir leid in Eurer Hässlichkeit.
logo

Silberdisteleien

Die Lust an der Ästhetik des Störrischen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Buchtitel, die es wahrscheinlich...
"Wie Ann-Sophies Mutter und ich Urlaub im Opel Karajan...
Feuerzeichen - 9. Jul, 11:59
Aus voller Fahrt
Vor einiger Zeit fuhr sie das Auto ihres Freundes in...
Feuerzeichen - 30. Sep, 12:39
Aneinander vorbei
Manche Menschen weinen wie Blumen, die an einem feuchten...
Feuerzeichen - 12. Jan, 22:29
Der Clown
Meine Mutter hat dir einen Clown geschenkt, Den hast...
Feuerzeichen - 8. Jan, 22:56
Da hilft nur Distanz.
Da hilft nur Distanz.
Feuerzeichen - 21. Jun, 06:40

Gesehene Filme

Mein Lesestoff

Links

Archiv

April 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

Suche

 

Status

Online seit 5619 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 9. Aug, 12:13

Gedanken
Gedichte
Geschichten
Zitate
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren